Seit einigen Jahren spricht man nur noch von ihnen! Die Probiotika, das neue Eldorado der gestörten Darmtransite, hören nicht mehr auf, ihre Trümpfe zu enthüllen.
Die Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist klar: ein Probiotikum ist ein Nahrungsmittel oder ein Ergänzungsmittel, das “lebende Mikroorganismen enthält, die positive Effekte auf die Gesundheit des Wirts ausüben, wenn sie in ausreichender Menge eingenommen werden”. Wie? Das Probiotikum, in der Realität eine Bakterie oder eine Hefe, wird das Gleichgewicht der Darmflora begünstigen. Nun weiβ man heutzutage mit Sicherheit (zahlreiche Studien wurden diesbezüglich durchgeführt), dass das Gleichgewicht der Mikrobiota (die allein 100 Milliarden Bakterien zählt) eine entscheidende Rolle auf das Verdauungssystem, aber auch auf die Gesundheit im allgemeinen spielt.
Während die Probiotika die Bakterien und Hefen sind, die die Darmflora ernähren und stabilisieren, sind die Präbiotika gewissermaβen die Booster der Leistungsfähigkeit dieser gleichen Probiotika, indem sie die Wirkung der Bakterien und Hefen begünstigen und sie aktiver machen. Sie sind eine Sorte von Dünger, den man insbesondere im Inulin und in den Fasern (insbesondere in den Fruktanen) vorfindet. Die Verbindung Probiotikum + Präbiotika ermöglicht es so, an Wirksamkeit und positiven Auswirkungen auf die Gesundheit zu gewinnen. Wenn die beiden assoziiert sind, spricht man von einer Symbiose.
Es gibt sehr zahlreiche Probiotikastämme, jeder verfügt über besondere Bestimmungen und wechselnde positive Effekte auf die Gesundheit. So stimuliert ein solches Probiotikum den Transit, ein anderes wird eine bessere Toleranz gegenüber der Laktose ermöglichen, usw. Die bekanntesten Stämme der Probiotika sind der Lactobacillus, das Bifidobacterium, der Streptococcus und die Saccharomyces, die man in den fermentierten Produkten vorfinden kann, aber es existieren auch noch viele andere. Diese Stämme unterteilen sich selber in verschiedene Unterkategorien. Die möglichen Verbindungen und die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit sind folglich vervielfacht.
Zahlreiche Studien wurden diese letzten Jahre über die Probiotika und ihr Umfeld durchgeführt und man kann heute bestätigen, dass sie alle ein indiskutierbarer Trumpf für die Gesundheit sind. Unter den am meisten kommentierten Studienthemen gelten die Verdauungsstörungen als Best of. Das ist keine Kleinigkeit, wenn man weiβ, dass sich fast 40% der Franzosen über Verdauungsbeschwerden beklagen. Die Probiotika haben ihre Wirksamkeit in diesem Bereich bestätigt und zu ihren positiven, erwiesenen Auswirkungen auf die Gesundheit kann man eine Verbesserung des Transits, eine bessere Toleranz gegenüber Laktose, eine beschleunigte Heilung im Fall von Durchfall oder Gastroenteritis, eine Verringerung der Symptome im Fall des Reizdarmsyndroms, … zählen.
Andere Studien haben in gröβerem Umfang die Rolle der Probiotika auf die Gesundheit in den Vordergrund gestellt. Die Probiotika würden so das Immunsystem stärken und könnten bestimmten schweren Pathologien, wie dem Kolonkarzinom, vorbeugen; sie hätten auβerdem eine präventive Wirkung im Fall von Ekzemen und heilend im Fall von Mykose (insbesondere die Vaginalmykose). Auch wenn alle diese Ergebnisse eine Präzisierung in den kommenden Jahren erforderlich machen, lassen sie auf zahlreiche andere positive Auswirkungen auf die Gesundheit schlieβen, die bisher von diesen Bakterien mit bestätigten Wirksamkeiten unbekannt waren.
Die Probiotika kommen auf natürliche Weise in den fermentierten Produkten, wie dem Joghurt, dem Kefir, dem Sauerkraut, aber auch in den Oliven oder der Bierhefe vor. Eine Ernährung reich an Probiotika zu haben (die soweit wie es möglich sein kann mit den Präbiotika assoziiert werden sollte) ist folglich eine der Pisten, um von ihren Trümpfen zu profitieren. Die Supplementation ist hier jedoch eine andere interessante Maβnahme, aus zwei hauptsächlichen Gründen: die Verbindung der Effekte von unterschiedlichen Bakterien-/Hefestämmen und die Beförderung des Probiotikums auf direkte Weise in den Darm. Warum? Weil die Probiotika zu 90% von der Azidität im Magen zerstört werden und erst wirklich wirksam sind, wenn sie den Darm erreicht haben, genauer gesagt im Bereich des Dickdarms. Die Kapseln, die im Darm löslich sind, ermöglichen es, diesen Nachteil auszugleichen und können als Kur eingenommen werden. Ein zusätzlicher Trumpf, da die Probiotika täglich und langfristig eingenommen werden müssen, um zu wirken.
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